Über uns

  • vollständige Bezeichnung: Rathenower Ruder-Club Wiking e.V.
  • kurz: RRCW, RRC Wiking, Rathenower RC Wiking
  • gegründet im Jahr 1903 als Verein zur Förderung des Rudersports in Rathenow
  • Breitensport für Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Senioren
  • Mitglied des LRV Brandenburg und des Deutschen Ruderverbandes (DRV)
  • Förderung des aktiven Wettkampf- und Jugendsportes als Landesstützpunkt Rudern gemeinsam mit Plaue und Brandenburg/Havel
  • seit 1972 im heutigen, dritten Bootshaus am Mühlendamm
  • mehrere Olympiasieger und Weltmeister kamen ursprünglich aus Rathenow

Vorstand

Geschäftsführender Vorstand
  • Klaus Sommerfeld (1. Vorsitzender)
  • Andreas Müller (2. Vorsitzender)
  • Christian Lindemann (Kassenwart)
Erweiterter Vorstand
  • Heinz Schönemann (Gästewart)
  • Verena Böttcher (Kulturwartin)
  • Christa Eißer (Frauenruderwartin)
  • Timo Voigt (Hauswart)

Vereinsgeschichte

Gegründet am 3. Oktober 1903 von 12 Mitgliedern. Das erste Bootshaus wurde am Havelstrand neben dem Gartenlokal “Bellevue” errichtet. Erster Vorsitzender war von 1903-1905 Karl Rhau. 1904 hatte der Club 27 Mitglieder, 2 Doppelzweier m. Stm. und 1 D4m. Bis 1910 wurde nur Wanderrudern betrieben Spree, Havel, Elbe, Oder, Donau, Rhein. Jahreskilometer bis 1939 von 50 000 bis 105 000. Die Einzelhöchstleistung betrug 4000 km. Der Wanderruderrekord wurde nach 1945 von Horst Bölsdorf mit 5555 km aufgestellt. Ab 1910 erfolgte auch eine Teilnahme an Regatten. 1931 wurde eine Damen-Ruder-Abteilung gegründet! Das Eintrittsalter wurde schrittweise von 17 auf 14 Jahre herabgesetzt, nach der Wende bis auf 10 Jahre.

Das 1913 am Mühlendamm erbaute 2. Bootshaus wurde 1945 total vernichtet, ebenfalls zerstört wurden über 80 Boote. 1948 wurde mit dem Neuaufbau des Rudersports auf dem Wassersportgelände begonnen. 1950 entstand die Sektion Rudern der BSG Einheit Rathenow mit 53 Mitgliedern und 6 Booten mit 20 Bootsplätzen. Sowohl Wanderrudern als auch Rennrudern wurde betrieben. 1972 wurde das Trainingszentrum Rudern gegründet, welches zu den erfolgreichsten im damaligen Bezirk Potsdam gehörte. Gleichzeitig wurde das neue, heutige Bootshaus am Mühlendamm eingeweiht. Nunmehr hatten wir 65 Ruderboote und 3 Motorboote. Die Mitgliederzahl betrug 180.

1978 wurde Wolfgang Konegen hauptamtlicher Trainer. Die aus dem Trainingszentrum hervor gegangenen Sportlerinnen und Sportler konnten national und international hervorragende Erfolge erzielen. DDR-Meister wurden Frank Köppen, Carmen Brüggemann, Antje Kressin, Jan Dittrich, Hartmut Sperling, Erik Heiden, Sven Töpfer, Andreas Fechner, Detlef Gugat, Ralf Lemmle, Dagmar Syring, Jörg Bangel, Almut Schultze, Mario Streit, Bernd Niesecke und Kerstin Kosbab.

Die zum Sportclub delegierten Rathenower wurden internationale Spitzenklasse. Mario Streit 1984 und 1985 Juniorenweltmeister, Silbermedaillengewinner in Seoul 1984. Almut Schultze Juniorenweltmeisterin 1988 in Mailand und 1989 in Szeged. Bernd Niesecke von 1980-1988 acht mal DDR-Meister, 3 mal Weltmeister, 1988 Olympiasieger in Seoul. Kerstin Köppen, geb. Kosbab Juniorenweltmeisterin 1985, Ersatzfrau Olympia 1988, 8 mal Deutsche Meisterin, 5 mal Weltmeisterin, Goldmedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen 1992 in Banyolas/Spanien und 1996 in Atlanta/USA im Doppelvierer der Frauen.

Nach der Wende ging es steil bergab. Der Verein hatte nur noch 60 Mitglieder und kaum mehr Kinder und Jugendliche. Die BSG Einheit Rathenow ging 1990 in Liquidation. Deren Sektion Rudern wurde mit der Übernahme des Vermögens der Rudersportler zur Erhaltung des Rudersports in Rathenow beauftragt. Dadurch ist der Rathenower Ruder-Club Wiking e.V. wieder entstanden und am 08.10.1990 in das Vereinsregister eingetragen worden. Den wenigen übrig gebliebenen ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitgliedern gelang es, den Verein am Leben zu erhalten. Den 1. Vorsitz übernahm wie bereits seit 1977 wiederum MR Dr. Rolf Bauer, der diese Funktion bis zum Jahre 2001 innehatte. Sein Nachfolger wurde Michael Lade, der bisherige Wanderruderwart.

In erster Linie wurde nun das Wanderrudern betrieben. 1994 wurde durch die Stadtverwaltung Rathenow das Ruderbootshaus den Wikingern in Erbbaupachtrecht übertragen. Danach ging es allmählich wieder aufwärts. Durch gezielte Werbung fanden ehemalige Mitglieder wieder zum Verein zurück und über Sichtung in den Schulen wurden neue Kinder und Jugendliche für den Rudersport gewonnen. Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich dadurch auf 57 Erwachsene und 66 Kinder und Jugendliche.

Das Rennrudern fand wieder Anklang. Wolfgang Konegen übernahm, nunmehr ehrenamtlich, wiederum das Amt des Trainers. Die ersten Erfolge stellten sich 1999 ein. Bei den Kindern konnten dann im Jahr 2000 auf Landesebene fünf 3. Plätze erreicht werden und 2001 bei den Landesmeisterschaften 1 Gold und 3 Bronzemedaillen. Beim Bundeswettbewerb 2001 in Hamburg, wo das Land Brandenburg den 1. Platz belegen konnte, gingen Daniela Lorenz und Katharina Schweitzer im Doppelzweier an den Start. Sie erruderten eine Bronzemedaille und einen 5. Platz. 2002 wurden beim Bundeswettbewerb in Duisburg eine Gold- und 2 Bronzemedaillen errungen. Bei den Landesmeisterschaften Brandenburg errangen unsere Jugendlichen 2002 3 Gold-, 1 Silber- und 1 Bronzemedaille.

Die erfolgreichsten Nachwuchssportler jedes Vereins können zur Eliteschule des Sports in Potsdam delegiert werden. 2 Ruderinnen und zwei Ruderer unseres Clubs bestanden dort die Aufnahmeprüfung und streben nun internationale Einsätze an, um unseren bisherigen so erfolgreichen Spitzensportlern nachzueifern.

Im Juni 2002 wurde im Land Brandenburg ein neuer Landesstützpunkt Rudern gegründet. Dieser besteht aus drei Vereinen, dem Ruder-Club-Havel Brandenburg e.V., dem Ruder-Club Plaue (Havel) e.V. und dem Rathenower Ruder-Club Wiking e.V. Auf Grund der gezeigten Leistungen wurde durch den Präsidenten des Landesruderverbandes Brandenburg Wolfgang Konegen zum Leiter des Stützpunktes berufen. Der Sitz ist beim RCHB in Brandenburg.

Die Wanderruderer erhöhten die Anzahl der Fahrten beträchtlich. Es wurden viele Wanderfahrten in den alten Bundesländern, die für alle Beteiligten Neuwasser waren, durchgeführt und auch die ersten Auslandsfahrten. Horst Bölsdorf war Teilnehmer der Fernfahrt Berlin-Paris, erfüllte im Januar 2000 die Bedingungen für den Äquatorpreis und wurde 2001 Landesmeister seiner Altersklasse. Am, in jedem Jahr stattfindenden, Fahrtenwettbewerb wurde rege teilgenommen. Zum Anrudern 2002 konnte an 9 Jugendliche das LRV-Fahrtenabzeichen und an 10 das DRV-Wanderruderabzeichen überreicht werden.

Ein wichtiger Fakt der Wiedervereinigung beider Teile Deutschlands waren die neu geschlossenen Kontakte der Rudervereine aus Ost und West. So konnten wir insbesondere Gäste aus ganz Deutschland von Hamburg bis München und Bonn bis Frankfurt/Oder auf unserem Ruderrevier zu gemeinsamen Ruderfahrten begrüßen und somit unseren Teil zum Vollenden der Einheit Deutschlands beitragen.